Ostermarsch in Augsburg: Gegen Krieg und Neofaschisten
Zunächst rund 180, später mehrere hundert Menschen beteiligten sich in diesem Jahr in Augsburg am traditionellen Ostermarsch der Friedensbewegung. Besondere Brisanz hatte die Aktion nicht nur durch die Kriegsbeteiligung Deutschlands etwa in Afghanistan oder in Syrien durch die Stationierung von Patriot-Raketensystemen in der Türkei bekommen, sondern auch durch eine angekündigte Zusammenrottung von Neofaschisten. Der zweite Teil des Ostermarsches wurde dadurch zugleich zu einer antifaschistischen Protestkundgebung, zahlreiche Teilnehmer der Friedensdemonstration zogen anschliessend weiter zum Stadttheater, um dort den Nazis lautstark ihren Unmut mitzuteilen.
Für die Augsburger Friedensinitiative (AFI) unterstrich Klaus Stampfer: „Wir führen diesen Ostermarsch durch, weil wir wollen, dass die Rüstungsexporte gestoppt werden; weil wir wollen, dass endlich Konflikte friedlich beigelegt werden; weil wir wollen, dass Forschung und Lehre an den Universitäten nur friedlichen Zwecken dienen soll. Wir führen den diesjährigen Ostermarsch aber auch durch, weil wir nicht wollen, dass sich in dieser Stadt wieder Faschisten und Nazis breit machen, weil wir nicht wollen, dass heute wieder die Neonazis beim Theater eine Kundgebung abhalten können. Die NSU-Mordserie zeigt uns deutlich, welche Gefahren auch heute noch von diesen Faschisten ausgehen. Wir werden deshalb den Ostermarsch um eine Kundgebung gegen Rechts ergänzen.“ (Vollständige Rede: http://www.friedenskooperative.de/netzwerk/om13-056.htm)
Von dort zogen viele Menschen zum Stadttheater. Rund 300 Menschen waren es dort schliesslich, die gegen die Provokation von rund einem Dutzend Brauner protestierten. Auch Mitglieder der DKP und der SDAJ, die sich zuvor an der Friedensdemonstration und mit einem Infostand Präsenz gezeigt hatten, gehörten zu den Antifaschisten dort.
Zu einem Zwischenfall kam es, als die Polizei eine Gruppe Hannoveraner Fussballfans in direkter Nähe der Proteste gegen den Naziaufmarsch vorbeiziehen liess. Mit Pfefferspray gingen die Beamten gegen die auswärtigen Anhänger vor. Wie die Augsburger Allgemeine berichtet, hatte ein Teil der Fans die Gegendemonstranten offenbar für Anhänger des FC Augsburg gehalten und wollte auf diese losgehen. Bei der schnell bereinigten Situation wurden Medienberichten zufolge vier Menschen durch den Polizeieinsatz verletzt.